Kompensationsflächenmanagement

Interkommunales Kompensationsflächenmanagement

Gemeinsam ausgleichen

Die Hauptziele des Interkommunalen Kompensationsflächenmanagements (KFM) sind:


  • die Einbindung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in ein interkommunales Gesamtkonzept „Landschaft und Landnutzung“
  • die Gewährleistung eines möglichst engen funktionalen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhangs zwischen Eingriff und Kompensation. Die Arbeit erfolgt in enger Kooperation mit den Naturschutz- und weiteren Behörden sowie der Landwirtschaft


Die interkommunale Kompensation bringt für die Kommunen, den Naturschutz und die Land- und Forstwirtschaft zahlreiche Vorteilen:


  • Prinzip „Qualität vor Quantität“
  • Konzentration der Ausgleichsmaßnahmen auf ökologisch sinnvolle Schwerpunktbereiche
  • Durch Bündelung von Maßnahmen und Flächen höhere ökologischen Wirksamkeit und weniger Flächenbedarf
  • effektive und kostengünstige Pflege – möglichst durch nachhaltige Landbewirtschaftung
  • möglichst Aussparung hochwertiger Ertragslagen und vorrangiger landwirtschaftlicher Nutzungsbereiche
  • ökologische Verzinsung durch vorratsorientierte und bereits im Vorfeld vor Eingriffen durchgeführte Maßnahmen – flächensparende Nutzung der Fläche und weiteres Absenken des Flächenbedarfs
  • Die Kommunen des Wirtschaftsbands A9 Fränkische Schweiz gehen beim Management der Ausgleichsflächen gemeinsame Wege und arbeiten Hand in Hand. Dies führt zu einer Professionalisierung der Kompensation. Gemeinschaftsprojekte können sinnvoll zusammengeführt werden
  • Koordinierte Flächenbetreuung ist effizienter und kostensparender als "klein-klein" jeder einzelnen Gemeinde
  • Das KFM akquiriert bereits heute die Flächen für die Projekte von morgen, damit erfolgt eine Beschleunigung und Vereinheitlichung von Bauleitplanverfahren für die Kommunen 

 

Die Grundlagenarbeit im Modellprojekt: Interkommunales Kompensationsmanagement bereits seit 2014

In der ersten Projektumsetzungsphase wurden fünf Arbeitsmodule durch entsprechende Datenanalysen vorbereitet und realisiert:

 

  • Auswertung von Grundlagendaten (zu Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Geologie, Infrastruktur, etc.) 
  • Ermittlung und Definition übergeordneter gesamträumlicher und fachlicher Suchräume für die Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen (Modul 1)
  • Aufbauend darauf wurden – durch die Abstimmung mit den entsprechenden Fach- und Nutzergremien – konkrete Suchräume festgehalten und innerhalb von diesen geeignete Maßnahmentypen entwickelt (Modul 2).
  • Realisierung eines EDV-gestützten Katasters zur Kompensationsflächenverwaltung für die Kommunen (Modul 3): Zusammenführung der digitalen Grundlagendaten als GIS-Projekt; Einpflege der kommunalen Flächen der Projektkommunen.
  • Aufbau der interkommunalen Organisationsstruktur (Modul 4): Analyse der bestehenden Strukturen und Organisationen im Projektgebiet. Prüfung, ob diese ggfs. Aufgaben, die durch das Flächenmanagement, die Betreuung und die Pflege interkommunal anfallen, übernehmen können.
  • Prozesssteuerung und Öffentlichkeitsarbeit (Modul 5): Hauptsächlich über den interdisziplinär zusammengesetzten Projektbeirat aus Vertretern des Amtes für Ländliche Entwicklung, der Kommunen, der Naturschutzbehörden sowie des Bauernverbandes. Weiterhin wurden zwei Runde Tische mit Vertretern der Naturschutzbehörden, der Landwirtschaftsverwaltung sowie relevanten Verbänden zur Vorstellung und Einbindung in das Projekt organisiert.

 

Ökokonto-Betreiber

Um die Funktion und Wirkung des Kompensationsflächenmanagements weiter auszubauen wurde die Grundlage dafür geschaffen, dass durch Aufwertung generierte ökologische Wertpunkte auch an Dritte, also externe Eingreifer veräußert werden können. Das Wirtschaftsband A 9 Fränkische Schweiz e. V. ist auf der Internetseite der LfU als gewerblicher Ökokontobetreiber gelistet.

Wer ist beteiligt?


Die Erarbeitung des Interkommunalen Kompensationsflächenmanagements erfolgte im Auftrag des

Bereich Zentrale Aufgaben der Bayerischen Verwaltung

für Ländliche Entwicklung (BZA)

am Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern

Infanteriestr. 1

80797 München


Das Modellprojekt ist ein Umsetzungsprojekt im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz. Die 18 Kommunen des Wirtschaftsbandes A9 unterstützen gemeinsam die Umsetzung des Projektes.


In der Verstetigungsphase 2023-25 erfolgt eine Co-Finanzierung durch das Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken.


Projektleitung :

ILE-Region Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz


Projektbeirat :

Dieter Heberlein, Bayerischer Bauernverband Oberfranken

Stefan Hofmann, Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz

Daniel Hornstein, Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Oberfranken

Petra Lindner-Maier, Bereich Zentrale Aufgaben des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberbayern

Thomas Müller, Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken

Cornelia Schiller-Thelen, Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken

Anne Wendl, Dipl.-Ing. (FH) Landespflege, Landschaftplanungsbüro landimpuls

Monika Winkler, Bayerisches Landesamt für Umwelt, Bereich Ökoflächenkataster



Projektmanager:

Daniel Jentsch


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